Tee aus Indien: Darjeeling, Assam, Dooars, Nilgiri

Die indische Teekultur hat sich erst unter der englischen Kolonialmacht im 19. Jahrhundert entwickelt. Indien wurde hauptsächlich als ein reiner Produktionsstandort genutzt, aber der großflächige Plantagenanbau ermöglichte schnell den Eigenkonsum der Bevölkerung.

Heute sind vor allem vier Anbaugebiete unter Teekennern bekannt und sind somit auch die weltweit gängigsten Teesorten aus Indien. Es handelt sich um die Teesorten Darjeeling, Assam, Dooars und Nilgiri. Im Folgenden sollen diese Sorten, bzw. Anbaugebiete etwas näher betrachtet werden.

Darjeeling

Darjeeling ist eine Stadt im Staat Westbengalen in Indien, nach der das berühmte Teeanbaugebiet benannt wurde. Die im Himalaya-Gebirge gelegenen Darjeeling-Plantagen liegen bis zu 2000 m hoch, da hier dem Wachstum der Teepflanzen durch die kräftige Gebirgssonne und den kühlen Nächten optimale Bedingungen gegeben werden. Zusätzlich verhindert die Höhenluft ein schnelles Wachstum der Pflanzenblätter, wodurch es zu einer intensiven Aromabildung kommt.

Der Geschmack der aus Darjeeling stammenden Teesorten reicht von leicht, blumigen bis hin zu kräftigen, würzigen Kompositionen.

Assam

Assam ist ein Staat Indiens und umfasst das breite Flussdelta zu beiden Seiten des Brahmaputra. Im Norden wird es von den Ketten des östlichen Himalayas begrenzt. Aus der Ebene erheben sich die bis zu 2100 m hohen Assamberge. Assam ist dabei das größte zusammenhängende Teeanbaugebiet der Welt.

Assam-Tee ist schwer und gehaltvoll und wird aufgrund seiner besonderen Würze für Teemischungen (z.B. als Basis des Ostfriesentees) und für Beuteltees verwendet.

Dooars

Die westlich von Assam gelegene indische Provinz gleicht von den natürlichen Voraussetzungen her dem Assam-Distrikt, wodurch die hier entstammenden Tees geschmacklich auch dem Assam-Tee ähneln. Das Anbaugebiet Dooars ist dreimal so groß wie das bekannte Darjeeling-Gebiet. Die Tees schmecken frisch, aromatisch und feinherb.

Nilgiri

Ein bedeutendes Anbaugebiet im Südwesten Indiens. Hier und auf der benachbarten Anamalai- und Mudi-Hochebene wird ein Tee geerntet, da vor allem hier die klimatischen Gegebenheiten zum Tee-Anbau gegeben sind. Der dem Ceylon-Tee ähnliche Nilgiri-Tee ist etwas herb und fruchtig im Geschmack.

Die Geschichte des Teebeutels

Der Teebeutel hat eine kuriose Geschichte hinter sich. Um den Versand von Teeproben zu vereinfachen und günstiger zu gestalten, dachte sich der US-amerikanischen Teehändler Thomas Sullivan Anfang des 20. Jahrhunderts etwas aus. Anstelle die Teeproben in den üblichen Blechdosen zu verschicken, verpackte Sullivan den Tee stattdessen in kleine Mullsäckchen, was das Gewicht und die Kosten des Versand deutlich senkte.

Auf dieses Prinzip wurde in den folgenden Jahren die deutsche Firma „Teekanne“ aufmerksam und verwendete es im 1. Weltkrieg, um die Soldaten an der Front mit Tee zu versorgen. Die immer noch aus Mull bestehenden Teebeutel wurden dort schnell als „Teebomben“ bekannt. Es bestand allerdings immer noch das Problem, das es durch es durch Mull zu einer Geschmacksveränderung des Tees kam.

Die Weiterentwicklung der Teebombe stagnierte bis zum Ende der 20er Jahre, bis „Teekanne“ die Produktion des Ein-Kammer-Teebeutels – entwickelt in den USA – industrialisierte. Es wurde geschmacksneutrales Pergamentpapier zur Aufwahrung des Tees verwendet. Aber auch hier kam es durch den verwendeten Kleber zu einer Beeinflussung des Geschmacks, die dem Genuss schadeten.

Erst durch die Erfindung des Doppelkammerbeutels 1949 konnte dieses Problem gelöst werden. Entwickelt wurde diese Methode von Adolf Rambold, wiederum einem Mitarbeiter der Dresdner Firma „Teekanne“, der auch schon für die Entwicklung der Verpackungsmaschine für die Ein-Kammer-Beutel verantwortlich war. Statt Kleber wurden hier Heftklammern zum Verschließen der Beutel benutzt, sodass sich beim Aufgießen erstmals der reine Teegeschmack entfalten konnte.

Bis heute wird dieses Prinzip weltweit verwendet und erspart dem Teetrinken das lästige Portionieren und sperrige Aufbewahren des Tees. Allerdings kritisieren die Teekenner bis heute die mangelnde Qualität des in Beuteln gelieferten Tees.

Earl Grey – aber in der grünen Version

Der Klassiker in jeder  Teeküche präsentiert sich heute in einer völlig neuen Variante: Earl Grey, einer der konservativsten Vertreter der englischen Teekultur , in einer Version aus Grünem Tee. Die besondere Mischung gibt es im „Tee Punkt Günther“ im Koblenzer Löhr-Center für 3,95€/100g und wird vor den eigenen Augen abgewogen. Also sicherlich keine Mogelpackung!

Das Label der Verpackung gibt dem Kunden folgende – leider etwas kurz ausgefallene – Informationen:

Earl Grey – Aromatisierter Grüntee mit Bergamotte-Geschmack

Zutaten: GrünerTee (kbA) mit natürl. Bergamotte-Aroma

Weitere Informationen wie Angaben zur Dosierung und Ziehzeit fehlen leider. Der Teekenner weiß diese wichtigen Daten natürlich, aber der „Tee-Laie“ kommt hier schon ins Schwimmen. Die Abkürzung „kbA“ bedeutet übrigens „kontrolliert biologischer Anbau“, eine weitere Information, die der Kunde erst googlen muss um zu erfahren was sie überhaupt heißt.

Aber genug zu dem „Äußeren“. Widmen wir uns jetzt dem Geschmack des Tees zu: Auch dieser Earl Grey gibt die typische Geschmacksnote perfekt wieder. Eine Mischung aus einem fruchtigen, zitronig-frischen Aroma, die durch das Bergamotte-Gras hervorgerufen wird. Der typische leicht-herbe Geschmack eines Earl Greys liegt hier auch vor, allerdings ist dieser bei weitem nicht so intensiv und kräftig, wie bei einem schwarzen Earl Grey.

Diese etwas andere Form eines Earl Greys besticht durch seine Leichtigkeit. Dabei kommt der Geschmack aber keinesfalls zu kurz und deshalb ist dieser Grüner Tee perfekt dazu geeignet ihn in den frühen Morgenstunden zu genießen und erfrischt in den Tag zu starten.
Noch ein kleiner Tipp: wie auch bei anderen Grünen Tees ist der zweite Aufguss wärmstens zu empfehlen

Früchtetee kann auch was!

Es muss ja nicht immer schwarzer oder grüner Tee sein. Auch Früchtetee kann eine wohltuende Wirkung haben und sogar noch richtig gut schmecken, weshalb mich die Verpackung und der Titel eines Früchtetees sofort angesprochen hat:

Der Früchtetee „Rote Grütze“ ist aus dem Sortiment des Tee-Fachgeschäfts „Tee Punkt Günther“ im Koblenzer Löhr-Center und dort für 4,95€/200g zu erwerben. Geschmacklich verdient der Tee seinen Namen zu Recht, schon das Etikett beschreibt ihn mit einem Himbeer-/Kirsch-Geschmack.Nach einer Ziehzeit von 6-8 Min. entfaltet der Tee sein volles Aroma und er duftet nach allen möglichen Beerensorten und Kirsche. Bein Trinken schmeckt der Tee sehr fruchtig, geradezu vollmundig und überrascht den Genießer durch ein sehr lang anhaltendes Aroma.

Das ist nicht zuletzt auf die Zutaten des Tees zurückzuführen, über die uns das Etikett wieder aufklärt. Enthalten sind Hibiscusblüten, Weinbeeren, Holunderbeeren, Heidelbeeren und schwarze Johannisbeeren. Dieser Zutaten-Mix gibt dem Tee eben die besondere, gehaltvolle, fruchtige Note.

Der „Rote Grütze“ Früchtetee ist eine sehr leckere Alternative zu den Tees, die sonst immer in die Tasse kommen.